„Seehofer dämpft Hoffnung auf neue Behörde“

11. April 2013

Aufgrund der vielen Behördenverlagerungen wäre es zurzeit nicht möglich, Behörden nach Kronach zu verlagern, so Seehofer. Die Jusos Kronach bedauern, dass die Versprechungen seit 2007 ständig vor Wahlkämpfen thematisiert werden, aber kein sichtbarer Erfolg eintritt.

Betrachtet man sich nur die Situation der Lehrerstellen im Landkreis Kronach, fällt auf, dass seit dem Schuljahr 2003 in den Bereichen Volksschule, Realschule, Gymnasium und Berufsschule 35 Stellen weggefallen sind - 35 hochqualifizierte Stellen. Daneben sind die kompletten Stellen des Forstamtes und des Zollamtes weggefallen und Stellen des Finanzamtes und Bauamtes erheblich reduziert worden. Zusammenfassend sind seit dem Jahr 2000 sind über 130 hochqualifizierte und sichere Arbeitsplätze abgebaut worden!

Eine normale Behördenverlagerung wie in Tirschenreuth, Schweinfurt oder Fürth kann vor allem in der Anfangszeit den Verlust qualifizierter Stellen nicht kompensieren.

Eine Behördenverlagerung wie sie schon oft in Bayern stattgefunden hat würde nur über den über viele Jahre hinweg dauernden schleichenden Abbau täuschen und ist deshalb ein beliebtes Wahlkampfwebemittel der CSU.

Trotzdem ist vor allem für Kronach eine dauerhafte Verlagerung wichtig und richtig. Dies wäre ein Signal für den ländlichen Raum Kronachs.

Zusätzlich zu einer Behördenverlagerung fordern wir Jusos deshalb:

„Die Schule muss im Dorf bleiben“. Auch mit weniger Schüler muss es möglich sein, in seinen Heimatort Schulbildung zu erlangen. Der Freistaat muss speziell für den ländlichen Raum ein neues Programm auflegen und Richtlinien festlegen, damit wieder mehr Lehrerstellen geschaffen werden und zeitnah Bildung vor Ort möglich ist. Hier müsste aber ein grundlegendes Umdenken der Bayerischen Staatsregierung erfolgen. Schließlich waren es die Bildungsrichtlinien, die es nicht ermöglicht haben, eine staatliche FOS-Außenstelle in Kronach zu errichten.

Die versprochene Verlagerung einer Behörde kann auch in Form einer Erweiterung des Finanzamtes erfolgen. Das Finanzamt München „out-sourced“ seine Akten in ganz Oberbayern, da der Arbeitsaufwand vor Ort nicht zu bewältigen ist. Viele junge Oberfranken müssen nach München um dort ihren Dienst in der Finanzbehörde zu verrichten. Diese Stellen können ebenso gut auch nach Oberfranken und eben speziell Kronach verlagert werden, so dass hier neue Stellen entstehen würden und junge hochqualifizierte Menschen in Ihrer Heimat bleiben können. Gleichzeitig könne somit die Landeshauptstadt entlastet und der ländliche Raum, insbesondere Kronach gestärkt werden.

Teilen