Jusos erarbeiten Konzept für Festung Rosenberg

21. März 2013

Jährlich lockt die Festung Rosenberg als einer der wichtigsten Besuchermagnete unseres Landkreises zahlreiche Besucher in unsere schöne Lucas-Cranach-Stadt. Dennoch verbucht die Stadt Kronach jedes Jahr nicht unbedeutende Verluste im Hinblick auf die Verwaltung und Instandhaltung.

Die Jusos Kronach nahmen sich deshalb im Rahmen einer Ideenwerkstatt dem Thema an und sehen weitaus mehr Potential in dieser imposanten Festungsanlage, welche in Deutschland und wohl in Europa ihres Gleichen sucht.

Zur Steigerung der Attraktivität und damit einhergehend der Verbesserung der Ein-nahmesituation kam der SPD-Nachwuchs zu folgenden Vorschlags- bzw. Forde-rungspunkten für Stadt und Landkreis Kronach:

Tourismusmanagement verbessern

Zur Erhöhung der Besucherzahlen sollten die Räumlichkeiten der Festung besser genutzt werden. Beispielsweise könnten hier besondere Veranstaltungsarten mehr Menschen nach Kronach locken. Vor allem als Festungsanlage bieten sich hierzu insbesondere Ritteressen, Hochzeiten und zahllose andere Möglichkeiten an, welche in Zusammenarbeit mit der örtlichen Gastronomie organisiert werden können. „Schon in anderen Städten wie Nürnberg oder Amberg angeboten, könnte hier ein besonderes Ambiente geschaffen und ein weiteres Highlight in der Kronacher Esskultur und Gastronomie etabliert werden“, untermauerte Mario Ziener (Jusos Ludwigsstadt) seine Idee. „Ob für Geburtstage, Firmenfeiern oder andere Anlässe, die Festung Rosenberg ist die Sensation schlechthin.“

Die Festung Rosenberg verbindet Kronach schon seit mehr als 700 Jahren mit der Domstadt Bamberg. Als Sitz der Fürstbischöfe zu Bamberg sollte die Festung Ro-senberg als Wohnschloss etabliert werden. „Diese Beziehung zu Bamberg muss mit mehr Leben erfüllt werden!“, rief Sven Schuster (Jusos Gundelsdorf) auf. Tagesfahrten mit Dombesichtigung in Bamberg und Besuch der früheren Bischofsburg in Kronach wären hier als Beispiel denkbar. Hierzu soll sich der Tourismusbetrieb der Stadt Kronach mit dem Tourismusverband Bamberg in Verbindung setzen und gemeinsame Kombinationsangebote ausarbeiten.

Länderübergreifend könnten in Zusammenarbeit mit dem Freistaat Thüringen weitere Potentiale erschlossen werden. Das bei Bad Colberg auf der Veste Heldburg eingerichtete deutsche Burgenmuseum sollte durch die Installation eines deutschen Festungsmuseums in Kronach ergänzt werden. Mit der Festung, welche sich noch im Ursprungszustand befindet, als eine der größten Anlagen Europas, dem harmonischen Zusammenspiel mit der Kronacher Altstadt und der zentralen Lage in Deutschland und Europa, bietet Kronach hier den idealen Standort für eine solche Einrichtung. Die Jusos sehen durch die Dauerausstellung „Frankens Bollwerke“ hier außerdem eine besondere Chance, dies verwirklichen zu können.

„Das vorhandene, umfangreiche Führungsangebot könnte durch den Einbezug der Oberen Stadt erweitert werden“, schlug Stefanie Gröger (stv. Juso-Bezirksvorsitzende) vor. Eine Begehung der unterirdischen Gänge mit Ausweitung auf die Kellergewölbe würde hier ein weiteres Highlight bilden.

Erreichbarkeit verbessern, Barrierefreiheit gewährleisten

Die derzeitige, bisher über die Obere Stadt verlaufende Zufahrt zur Festung sollte aufgrund der Belastung durch den Tourismusverkehr verändert werden. Um die Altstadt nicht zu überlasten und die historisch wertvollen Straßen nicht weiter zu ge-fährden, könnte auf langfristige Sicht eine Zufahrt zur Festung aus nordöstlicher Richtung realisiert werden, über die auch der Lieferverkehr und den Busverkehr für die Obere Stadt geleitet werden könnte.

Für Menschen mit Behinderung, aber auch für unsere älteren Mitmenschen ist die Festung Rosenberg nur mühsam zu erreichen. Hier fordern die jungen Sozialdemo-kraten ein Parkkonzept, damit diese Menschen bei Veranstaltungen eine Parkmöglichkeit im Festungsinnenhof haben. Auch ist ein ebener (evtl. geteerter) Gehweg mit Geländer unerlässlich.

Die Parkplatzsituation im Bereich der Oberen Stadt und der Festung lässt mehr als zu wünschen übrig. Bei Sonderveranstaltungen wie den Faust-Festspielen ist es schwierig einen vernünftigen Parkplatz zu finden. Hier fordern die Jusos Kronach, mehr Parkmöglichkeiten zu schaffen. Als mögliche Standorte könnten beispielsweise das bisherige Feuerwehrhaus oder der Festungsgraben im Anschluss an die bestehenden Parkflächen dienen. Auch Shuttle-Busse könnten eingesetzt und somit die Auslastung des Parkhauses gesteigert werden.

Neue Fördermöglichkeiten erschließen

Natürlich sind die Vorschläge der Jusos Kronach teilweise auch mit Kosten verbun-den. Deshalb muss ein großes Augenmerk auf die Erschließung neuer Förderpotentiale gelegt werden. Beispielsweise könnte hierzu das Denkmalnetz Bayern (www.denkmalnetzbayern.de) genutzt werden. Auch der Einbezug der Bevölkerung würde sicherlich nicht auf Ablehnung stoßen. „Im Rahmen eines Fördervereins ließen sich hierzu gewiss einige Bürgerinnen und Bürger motivieren, beim Erhalt unserer Festung Rosenberg mitzuwirken“, brachte Tobias Gratzke (Jusos Gundelsdorf) in die Diskussion ein.

Auch der Freistaat Bayern und die Bayerische Seen- und Schlösserverwaltung müssen hier mehr Interesse und Verantwortung zeigen und der Stadt Kronach beim Unterhalt der Festung mehr unter die Arme greifen. Diese Unterstützung gilt es durch die Stadt verstärkt einzufordern, denn als Juwel des Frankenwaldes, der Krone Bayerns, ist die Festung Rosenberg ein prunkvolles Aushängeschild für den gesamten Freistaat.

„Nach Crana Mare und Faust, können wir Jusos Kronach ein weiteres Projekt mit unseren Ideen bereichern und unterstützen und hoffen auf den Zuspruch und die Umsetzung durch die Stadtverwaltung und die Stadtratsfraktionen!“, schloss Juso-Kreisvorsitzender Jens Trebes die Ideenwerkstatt.

Teilen