Bezirkskonferenz der Jusos Oberfranken

04. Februar 2013

Im Textilmuseum zu Helmbrechts fand die diesjährige Bezirkskonferenz der Jusos Oberfranken statt. Delegierte aus ganz Oberfranken reisten an, um über Jugend- und Strukturpolitik zu diskutieren. "In Oberfranken wird die Politik meistens auf ältere Leute ausgerichtet, da diese die Hauptwählergruppe sind.", so der Juso-Bezirksvorsitzende Sebastian Fischer. "Aber Oberfranken muss auch für junge Menschen lebenswert sein, denn diese sind die Zukunft der Region.

Der dreizehn-seitige Leitantrag beschäftigt sich ausgiebig und detailliert mit Oberfranken. Oberfranken ist nur dann für Jugendliche interessant, wenn es strukturell genügend gefördert wird. In Bayern werden bisher von der Staatsregierung nur wenige Zentren ausgiebig gefördert. Strukturschwache Regionen bleiben auf der Strecke. "Das muss sich ändern.", so Fischer. "Gerade die Energiewende muss als Chance begriffen werden. Bürgerwindräder oder Bürger-Fotovoltaik-Anlagen können geschaffen werden. Die Anwohnerinnen und Anwohner profitieren so von den Erträgen und den Wartungsaufträgen. So bleibt die Wertschöpfung vor Ort!"

Auch der öffentliche Nahverkehr Oberfrankens war auf der Konferenz ein Thema. Die Jusos fordern Diskobusse und Anruf-Sammel-Taxen, die speziell auf junge Menschen ausgerichtet sind. Beim Themenfeld Bildung fordern die Jusos einen freien Master für Alle. Jeder Mensch, der den Bachelor Abschluss hat, muss die Möglichkeit bekommen einen Master zu machen. "Sonst steht er mit einem halben Studium da.", so Fischer. Die Konferenz der Jusos bekräftige nochmals die bestehende Beschlusslage: Bildung muss für jeden Menschen kostenfrei sein. Letztlich fordern die oberfränkischen Jusos, dass die Jugendlichen ernst genommen und an den gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen teilnehmen können. "Wenn ein Volks- oder Bürgerbegehren Jugendliche betrifft, so müssen diese auch berechtigt sein, auf den Listen zu unterschreiben.", so Fischer. Das vergangene Volksbegehren zur Abschaffung der Studiengebühren beispielsweise betrifft auch minderjährige Schulabgängerinnen und Schulabgänger. Über diese wird direkt entschieden und sie haben keine Einflussmöglichkeit.

Auch in den Kommunen und den Jugendzentren fordern die oberfränkischen Jusos mehr Mitspracherechte für die Jugendlichen. Treten bei Jugendlichen gesellschaftliche Probleme auf, reagieren der Staat und die Kommunen meist mit Verboten. Sebastian Fischer bemerkt dazu: "Es bringt aber nichts die Auswirkungen der Probleme zu verbieten. Der Staat muss Konzepte finden, wie die Ursachen bekämpft werden können." Da viel diskutiert wurde kamen die oberfränkischen Jusos erst spät nachmittags zu ihren Vorstandswahlen. Bei nur zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen wurde Sebastian Fischer (Zell im Fichtelgebirge/Landkreis Hof) im Amt bestätigt. Um die zwei Plätze als stellvertretende Vorsitzende gab es es drei Bewerber(innen). Die Kronacherin Stefanie Gröger und der Bamberger Claas Meyer setzten sich gegen Sebastian Lesnak (Wunsiedel) durch und wurden als stellvertretende Bezirksvorsitzende gewählt.

Beko 2013
Die Wahlergebnisse auf einem Blick: Bezirksvorsitzender: Sebastian Fischer (Zell/Landkreis Hof); stellvertretende Bezirksvorsitzende: Stefanie Gröger (Kronach), Claas Meyer (Bamberg); BeisitzerInnen: Pascal Bächer (Helmbrechts/Landkreis Hof), Sina Barnickel (Landkreis Coburg), Nicole Drobny (Coburg), Daniel Ferch (Kulmbach), Henning Glaßer (Weißenstadt), Sophia Hertel (Hof), Florian Hillebrandt (Bamberg), Sophia Lösche (Bamberg), Vinzenz Pyka (Kulmbach), Anna Tanzer (Bayreuth), Cosmas Tanzer (Bayreuth), Christian Zink (Oberkotzau).

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